Yana Rotner

Hand in Water (Jordan River), 2014 

Pigmentdruck auf Archivpapier, 33 x 60 cm, Edition von 3 + 2AP

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Für ihre Fotografien, Objekte und Installationen eignet sich Yana Rotner (*1988, Bender, Moldawien; lebt in Tel Aviv, Israel) auf vielfältige Weise gefundenes oder recherchiertes Bildmaterial an. Indem sie die Motive überarbeitet, collagiert und zu neuen Erzählungen zusammenfügt, erforscht sie nicht nur geschichtliche Hintergründe und kulturelle Phänomene, sondern analysiert auch menschliche Wahrnehmungsstrategien und Erkenntnisprozesse. Im Kunstverein hat Yana Rotner in der Gruppenausstellung Space Oddity – A capsule exhibition, die vom Nürnberger Grafiker-Kollektiv Büro Unfun und dem Künstler Ernst Sylvester konzipiert wurde, von Dezember 2014 bis Januar 2015 neue Arbeiten präsentiert. In der Ausstellung zeigte sie eine Werkgruppe, die sich mit Motiven unterschiedlicher Kulturen sowie der westlichen Avantgardebewegungen beschäftigte, die seit dem 20. Jahrhundert in die jüdische Identität Eingang gefunden haben. In ihren Werken untersuchte sie mit verschiedenen bildnerischen Texturen die Überblendungen von Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Erinnerung. 

Die Arbeit Hand in Water (Jordan River), die uns Yana Rotner als Jahresgabe zur Verfügung gestellt hat, vereint zwei fotografische Momentaufnahmen in einem Bild. Genauso wie das Motiv des Flusses Jordan, der in seiner geografischen Lage Osten und Westen, ein Teil Israels, ein Teil Jordaniens miteinander vereint, bevor er in das Tote Meer mündet, verbindet das fotografische Bild zwei Orte miteinander. Auf der ersten Bildebene ist die Ansicht einer Hand erkennbar, die durch das Wasser des Jordans streift. Gleichzeitig wird auf der zweiten Ebene dasselbe Motiv als projiziertes Filmbild in der Weite eines dunklen Kinosaals wahrnehmbar. Rotners Fotografie bezieht sich auf die Idee der Künstlerhand als Werkzeug – als eine Erweiterung der künstlerischen Arbeit oder der eigenen Praxis. Das Motiv der Hand nimmt dabei Bezug auf die Verfahrensweise der Künstlerin in der Dunkelkammer, bei welcher durch Berührung, Belichtung und Entwicklung ein Veränderungsprozess angestoßen wird.