Malte Zenses

in tyrannis

1. Dezember 2017 bis 25. Februar 2018

Eröffnung: Donnerstag, 30. November 2017, 19 Uhr
Opening: Thursday, November 30, 2017, 7 pm

Kuratiert von / curated by Judith Grobe

Pressetext   Press release

 

Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft freut sich, im Rahmen des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums eine Einzelausstellung von Malte Zenses (*1987 Solingen; lebt in Berlin) präsentieren zu können.

In seinen Arbeiten verbindet Malte Zenses Techniken der Abstraktion mit Fragestellungen aus den Bereichen der Grafik, Semiotik und Subkultur. In den Entstehungsprozess fließen häufig persönliche Erlebnisse mit ein, die er zunächst in ein Archiv von Zeichnungen überführt, um sie später als abstrakte Codes in seine Werke zu übertragen. So kann die künstlerische Praxis von Malte Zenses auch als ein Aneignen, Übersetzen und Recyceln von erlebter Realität beschrieben werden.
Aufgebaut aus sich überlagernden Schichten legen die Bilder von Malte Zenses eine Vielzahl von Bearbeitungsprozessen frei: Präzise gesetzte Markierungen und Flächen treffen auf Buchstaben und Chiffren, die von notizartigen Zeichnungen begleitet werden. Mit ihrer zurückhaltenden Farbigkeit – meist verwendet der Künstler nur Schwarz, Weiß und ausgewählte Pastelltöne – und den monochromen Flächen, die den Blick auf die teils durchscheinende unbehandelte Leinwand freigeben, zeugen die Arbeiten von der Auseinandersetzung mit dem Moment der Leere und des Fragmentarischen. Zwischen konzeptueller und gestischer Herangehensweise ist die Beschäftigung mit dem Raum ein weiterer zentraler Ausgangspunkt von Malte Zenses’ künstlerischer Praxis. Dies zeigt sich auch in den reduzierten Skulpturen, die als fiktive Kommunikationspartner in einen Dialog mit den Bildern treten und die im Raum ausgelegten Verbindungslinien weiter verdichten.
Als Titel für die Ausstellung im Kunstverein hat Malte Zenses in tyrannis gewählt. Dieser verweist auf einen gleichnamigen Song aus den 1970er-Jahren sowie dessen Techno-Remake, welche die modernen Ausformungen der antiken Gewaltherrschaft thematisieren und gleichzeitig an reale Beobachtungen des aktuellen Zeitgeschehens anknüpfen.

Malte Zenses (*1987 Solingen; lebt in Berlin) hat an der Hochschule für Gestaltung Offenbach bei Prof. Wolfgang Luy und Prof. Susanne M. Winterling sowie zuletzt an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Andreas Schulze studiert. Seit September 2017 arbeitet er im Rahmen des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums in Nürnberg.

Radio-Beitrag:
Bayern 2 kulturLeben (11.01.2018) (Beitrag ab Minute 01:00)

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The Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft is delighted to present a solo exhibition by Malte Zenses (b. 1987 Solingen, Germany; lives in Berlin) within the frame of the Marianne-Defet-Malerei-Stipendium.

In his works, Malte Zenses combines techniques of abstraction with questions from the fields of graphic design, semiotics and subculture. His creative process often includes personal experiences, which he has first gathered into an archive of drawings, and which he later carries over into his works as abstract codes. Zenses’s artistic practice can therefore also be described as the appropriation, translation and recycling of experienced reality.
Built up from superimposed layers, his pictures reveal a variety of processing methods. Precisely placed markings and surfaces meet letters and ciphers, accompanied by note-like drawings. With their subdued colours – the artist uses primarily black, white and select pastel shades – and monochrome surfaces that allow partial views of the untreated canvas below, the works testify to a confrontation with the moment of emptiness and the fragmentary.
Complementing an approach that unites the conceptual with the gestural, a preoccupation with the space is another central point of departure in Malte Zenses’s artistic practice. This is also reflected in his minimalist sculptures, which engage in dialogue with the pictures as fictitious communication partners and further densify the connecting lines established within the space.
The title of Malte Zenses’s exhibition at the Kunstverein, in tyrannis, refers to a song of the same name from the 1970s as well as its techno-remake, which address modern manifestations of ancient tyranny, and at the same time make reference to actual observations of current events.

Malte Zenses (b. 1987 Solingen, Germany; lives in Berlin) studied at the Hochschule für Gestaltung Offenbach with Prof. Wolfgang Luy and Prof. Susanne M. Winterling as well as at the Kunstakademie Düsseldorf with Prof. Andreas Schulze. Since September 2017 he is fellowship holder in Nuremberg.

 

 

Die Ausstellung wird unterstützt von / The exhibition is supported by: